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»China – gerät der Aufstieg in Gefahr?

2022 ist das Bruttoinlandsprodukt in China um nur 3 % gewachsen, dies gab das chinesische Statistikamt diese Woche bekannt. Für 2023 wird wieder ein Wachstum zwischen 4 und 5 % erwartet. Dabei wäre eine langsamere Erholung fast besser, da es sonst wieder zu Engpässen und einem weiteren Anstieg der Öl- und Gaspreise kommen könnte. Derzeit wird die wirtschaftliche Erholung gebremst durch eine heftige Infektionswelle nach dem Ende der Null-Covid Politik im Dezember. Sie dürfte, Experten zufolge, bis zum Frühjahr ausgestanden sein. Zumindest scheint sie bislang keine Auswirkungen auf die globalen Lieferketten zu haben.

Die Null-Covid Politik führte dazu, dass Ausländer aus dem Land flohen und Investoren sich neue Ziele suchten. Xi würde sie gerne wieder anlocken, vor allem in den strategisch wichtigen Sektoren wie künstliche Intelligenz, erneuerbare Technologien, Elektroautos, Biotechnologie und 5G-Netzwerke. Aber die chinesische Politik ist heutzutage weniger vorhersehbar als früher, die Stimmung der Investoren wird sich deswegen vermutlich so schnell nicht erholen.

Die Pandemie hatte noch einen weiteren Effekt: Die Bevölkerung ist erstmals um 850000 geschrumpft, auf 1,41 Mrd. Menschen. Dies könnte auch Folgen für den weiteren Aufstieg des Landes haben. Bis wieder Normalität eintritt in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, wird es noch ein bisschen dauern. Die Probleme im Immobiliensektor oder die staatliche Einflussnahme bei Unternehmen im Technologiesektor bestehen nach wie vor. Die Abhängigkeit der Welt von China hat sich sogar vergrößert - im vergangenen Jahr wuchsen die Exporte nach China um 3,7%, die Einfuhren nahmen um 36,5 % zu.

Was bedeutet dies für deutsche Unternehmen? Die Chinaabhängigkeit wird uns erhalten bleiben – wir können nicht ohne - und dennoch sollten wir sie so weit wie möglich verringern, d.h. Konzepte entwickeln und umsetzen für eine sukzessive Überleitung der Geschäftsverbindungen.