MENU

Aktuelles

»Trends 2023

Die deutsche Wirtschaft erweist sich robuster als von vielen Ökonomen vor kurzem noch erwartet. Nach einem Wachstum von 1,8 % in 2022 gehen führende Institute nur noch von einem leichten Rückgang in 2023 von circa 0,1 % aus. Die massive staatliche Entlastungspolitik in Deutschland und anderen EU-Ländern zeigt Wirkung, der private Konsum wird im kommenden Jahr nicht so stark einbrechen, wie im Herbst befürchtet.

Ab der zweiten Jahreshälfte 2023 erholt sich die deutsche Wirtschaft - die Inflationsrate wird aller Voraussicht nach auf knapp 6 % sinken - nach 8% in diesem Jahr. Der Preisdruck bei Energierohstoffen lässt nach und die Auslandsnachfrage zieht an. Ein großes Problem bleibt der Fachkräftemangel.

2024 sollte die Teuerungsrate – gemessen am für die Geldpolitik im Euroraum maßgeblichen harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) – auf 4 % zurückgehen.

Das weltweite BIP dürfte 2023 um knapp 2 % wachsen, nach 2,8 % im ablaufenden Jahr. In den USA wird das Wachstum von knapp 2 % im Jahr 2022 auf 0,9 % im Jahr 2023 zurückgehen. Höher dürfte die konjunkturelle Dynamik in Indien und China mit Wachstumsraten um 5 % ausfallen. 

Dennoch bleiben einige Risiken weiterhin hoch, nicht nur mit Blick auf den Krieg in der Ukraine. Allen voran die Energiekrise mit einer möglichen Gasmangellage im Winter 2023/2024. In China könnte nach der abrupten Abkehr von den strikten Eindämmungsmaßnahmen die enorme Infektions- und Krankheitswelle die Probleme bei den Lieferketten wieder verstärken. Die straffere Geldpolitik der EZB wirkt sich bremsend auf die Konjunktur im kommenden Jahr aus. 

Die Lieferprobleme bei Vorprodukten dürften sich langsam lösen, so dass wichtige Industrien wie die Automobilindustrie ihren hohen Auftragsbestand abarbeiten können. Energieintensive Wirtschaftszweige wie die Chemieindustrie leider weiterhin unter den hohen Energiepreisen. Einen Einbruch verzeichnet der Bausektor, da neben den Kosten auch die Zinsen für Immobilienkredite deutlich gestiegen sind.

Das langfristige Wachstumspotenzial der Unternehmen wird stark durch technologische Produktivitätssteigerungen getrieben. Nachhaltige Produktion, mehr Umwelt- und Kilmaschutz, viele deutsche Unternehmen werden sich in den kommenden Jahren neu ausrichten müssen. Die Infrastruktur als Basis der Wirtschaft und einer der wichtigsten Standortfaktoren ist vielerorts aber nicht mehr zukunftsfähig. Sie muss modernisiert, digitalisiert und grün transformiert werden.